Schulprogramm

Sachunterricht

VORGABEN

„Der Sachunterricht hat die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung von Kompetenzen zu unterstützen, die sie benötigen, um sich in ihrer Lebenswelt zurechtzufinden, sie zu erschließen, sie zu verstehen und sie verantwortungsbewusst mit zu gestalten. In einer Gesellschaft, die in Beruf und Arbeitswelt, im privaten und öffentlichen Bereich, in Medien und Ökologie durch zunehmende Technisierung und Industrialisierung geprägt ist, ist die intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und technischen Inhalten und Arbeitsweisen(…) unverzichtbar.“[1]

Dazu greift der Sachunterricht die Erfahrungen der Kinder in ihrer Lebenswirklichkeit auf, erklärt, ergänzt und ordnet sie und bringt sie in schlüssige Zusammenhänge. „Teamfähigkeit, Arbeitsteilung und soziale Kooperation werden im Sachunterricht gezielt gefördert. (…) Wissbegier der Schülerinnen und Schüler, ihr Interesse und ihre Freude an der forschenden und handelnden Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt werden geweckt und gefördert.[2] Zugleich schafft Sachunterricht die Grundlage für weiterführendes Lernen, indem das Interesse von Schülerinnen und Schülern an den verschiedenen Bereichen des Sachunterrichts gefördert wird. Diese Bereiche, die bei der Planung und Durchführung des Unterrichts zusammenwirken, sind:

  • Natur und Leben
  • Technik und Arbeitswelt
  • Raum, Umwelt und Mobilität
  • Mensch und Gemeinschaft
  • Zeit und Kultur

Die Schüler und Schülerinnen sollen im Laufe der Zeit folgende Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben:

  • Bewusstes Wahrnehmen, Beobachten, Beschreiben, Bestimmen, Untersuchen, Auswerten und Dokumentieren von Phänomenen
  • Fragen stellen, Probleme erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln und argumentieren lernen
  • Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten
  • Beschaffen und Präsentieren von Informationen
  • Nutzen von Darstellungsformen (z.B. Tabellen, Pläne und Karten)
  • Erörtern und Bewerten von Ergebnissen
  • Verantwortliches Handeln innerhalb einer Gemeinschaft

Darüber hinaus werden als Beitrag zur Identitäts- und Persönlichkeitsbildung folgende Einstellungen und Haltungen angebahnt:

  • Achtung der Menschenrechte
  • demokratisches Grundverständnis und kritische Solidarität in der sozialen Gemeinschaft
  • verantwortungsbewusstes Verhalten gegenüber der Umwelt
  • kritisch – konstruktive Haltung zu Naturwissenschaft und Technik
  • Bewusstsein für die Bedeutung von Kultur und Geschichte

Umsetzung

Unter Berücksichtigung des Lehrplans Sachunterricht ergeben sich für uns folgende Prinzipien:

Handlungsorientierung

forschend – entdeckendes Lernen

Handeln ist die Grundlage für kindliches Lernen. Im handlungsorientierten Unterricht spielt die Beteiligung der Kinder eine große Rolle. Sie werden in die Planung und Durchführung von Unterrichtsvorhaben einbezogen, so dass Kopf- und Handarbeit der Schüler in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Fächerübergreifendes Lernen

Eine weitere Intention besteht darin, den Unterricht möglichst fächerübergreifend anzulegen, damit sinnvolle Zusammenhänge für die Kinder geschaffen und auch genutzt werden können. So können Personen, Tiere, Pflanzen, Sachen und Sachverhalte auf verschiedene Weise, z.B. durch Bewegung, Mimik und Gestik, durch Malen, zeichnen, Modellieren und Bauen, durch das Schreiben von Geschichten und Gedichten, durch Schaubilder und Tabellen dargestellt werden.

Besonders enge Berührungspunkte ergeben sich mit dem Fach Deutsch.

Methoden

An unserer Schule wird der Sachunterricht meist als Werkstattunterricht organisiert. Dabei wird das fächerübergreifende Lernen in besonderer Weise berücksichtigt.

Neue Medien

Der Sachunterricht trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Kinder zu entwickeln und zu fördern. Sie lernen, die Neuen Medien (z.B. PC (Schreibprogramme), Beamer, Internet) zur Beschaffung, Verarbeitung und Präsentation zu nutzen. Darüber hinaus setzen sich die Kinder mit den Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit auseinander.

Außerschulische Lernorte

Im Sachunterricht haben konkrete Anschauung, unmittelbares Erleben und handelnder Umgang grundlegende Bedeutung für den Lernprozess. Deshalb ist es erforderlich, auch außerschulische Lernorte aufzusuchen. Die Erfahrung, dass sich die Schule mit dem Leben außerhalb der Schule auseinandersetzt, steigert die Lernfreude der Kinder. Auch tragen die Einbeziehung außerschulischer Lernorte sowie die Befragung von Fachleuten mit dazu bei, dass sich die Kinder in ihrem Heimatraum besser auskennen und das Bewusstsein räumlicher und zeitlicher Zugehörigkeit gewinnen.

Sinnvolle Möglichkeiten des Lernens an Lernorten außerhalb der Schule bieten Unterrichtsgänge, Lehrwanderungen und Fahrten, sowie Jugendherbergsaufenthalte. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir dem Bezug zur eigenen Schule und dem unmittelbar erfahrbaren Erlebnisumfeld der Kinder.

Beispiele für außerschulische Lernorte, die unsere Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Grundschulzeit besuchen:

in Bochum

  • Stiepeler Dorfkirche / Wallfahrtskirche
  • Tierpark Bochum/Zooschule
  • Rathaus
  • Bergbaumuseum / Zeche Knirps/Muttental
  • Planetarium
  • Museum Bochum
  • Haus Kemnade
  • Schulmuseum
  • Kinder-Uni
  • Waldrundgänge mit Umweltpädagogen und dem Förster
  • Aktionstage zur Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit der Polizei
  • Stadtbücherei
  • Zahnarztpraxen
  • Feuerwehr
  • Schauspielhaus

in der näheren Umgebung

  • Wassermuseum Duisburg
  • Aquarius Mülheim
  • DASA Dortmund
  • Mondo Mio Dortmund
  • Schulmuseum Dortmund
  • Phänomenta Essen

SCHULWEGSICHERUNG/

Verkehrssicherheit/Radfahrausbildung

Die Eltern der Schulanfänger werden anlässlich der Information zur Einschulung der Kinder, in der Regel unter Einbeziehung der Polizei, auf die Schulwegsituation und entsprechende Gefahrenpunkte hingewiesen. Zusätzlich werden spezielle Erläuterungen zu den von vielen Kindern benutzten bzw. gefährlichen Bereichen gegeben.

Die Eltern erhalten außerdem Hinweise zu den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder bezüglich der Teilnahme am Straßenverkehr. Eine entsprechende Elternbroschüre wird zu diesem Anlass herausgegeben. Es wird die Bitte an die Eltern herangetragen der Schulleitung, bzw. dem ortsansässigen Polizisten, sämtliche, neu hinzukommende Gefahrenpunkte umgehend mitzuteilen, damit entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung in die Wege geleitet werden können.

Verkehrserziehung im Schonraum und in der Verkehrswirklichkeit

Zu Beginn des Schuljahres erfolgt für die Schulanfänger, gemeinsam mit der Klassenleitung, eine Schulung durch die Verkehrserziehungsbeamten der Polizei.

Selbstverständlich findet auch im Rahmen des Sachunterrichts Verkehrserziehung im Schonraum bzw. in der Wirklichkeit statt. Während sie sich in den Eingangsklassen auf die Verhaltensweisen als Fußgänger bezieht, erfolgt  im 3. Schuljahr zunächst im Schonraum zusätzlich die Schulung als Radfahrer.

Markierungen auf dem Schulhof sollen die Sicherheit und das Gleichgewicht auf dem Fahrrad verbessern. Gleichzeitig kommen entsprechende Bereiche des Sportunterrichts zum Erwerb der notwendigen Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten zur Durchführung.

Radfahrausbildung

Am Ende des 3. bzw. im 4. Schuljahr nehmen die Kinder an einer Radfahrausbildung teil. Nach vorbereitenden Übungen im Schonraum findet die weitere Ausbildung mit Unterstützung der Verkehrserziehungsbeamten der Polizei und unter Einbeziehung der Eltern in der Verkehrswirklichkeit statt. Diese Radfahrausbildung schließt mit einer theoretischen und praktischen Prüfung (Lernkontrolle) ab.

Weiterentwicklung

  • Erweiterung des Medienkonzeptes (im Rahmen dessen neue Anschaffungen für die Medienerziehung)
  • Planung und Umsetzung eines Schulgartens

[1]             vgl. Lehrplan Sachunterricht, Ausgabe 2008, Kapitel 1.1

[2]             vgl. ebd.