Schulprogramm

Fördern und Fordern

Grundlagen

 Mit dem Schulgesetz hat das Land NRW den Rahmen für die Schaffung eines Schulwesens gesetzt, in dem jedes Kind und jeder Jugendliche unabhängig von seiner Herkunft seine Chancen und Begabungen optimal nutzen und entfalten kann. Unter dem Motto „Vielfalt als Chance und Herausforderung“ wurde die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler die zentrale Leitidee des Schulgesetzes.

Elemente individueller Förderung sind:

  • Förderung von Begabungen

Begabungsförderung nimmt das Kind mit seinen Potenzialen und seiner individuellen Lernentwicklung in den Blick und zielt auf Persönlichkeitsentfaltung und den Aufbau von Lernkompetenz.

  • Förderung bei Lernschwierigkeiten

Im Rahmen von Lernbegleitung und -beratung, Unterrichtsentwicklung und Schulentwicklung sollen die Belange von Kindern mit Lernschwierigkeiten und Entwicklungsverzögerungen in den Blick genommen werden.

  • Feststellung des individuellen Lernstandes

Für erfolgreiches Lernen ist die spezifische Ausgangslage des Lernenden von großer Bedeutung. Individuellen Lernstand und Lernbedarf zu erkennen ist zentrales Anliegen individueller Förderung.

  • Frühförderung, vorschulische Sprachförderung, Mädchen- und Jungenförderung sind ebenso notwendige Ansatzpunkte wie die Entwicklung passgenauer Lernangebote angesichts unterschiedlicher Lernvoraussetzungen.
  • Die Individuelle Förderung wird während der gesamten Schulzeit kontinuierlich weiter geführt, d. h. sie sichert die Durchlässigkeit innerhalb der Schule und zwischen den Schulformen.
  • Individuelle Förderung ist auch wichtig im Hinblick auf die Begleitung der Übergänge bei Schul- oder Schulformwechsel, damit Kinder in ihrer Lernbiographie keinen Bruch erleben.[1]

 

Die Richtlinien und die Ausbildungsordnung für die Grundschule machen an vielen Stellen deutlich, dass Fördern eine durchgehende Aufgabe der Schule ist.

In Abgrenzung zu den durchgehenden Anliegen des Förderns in jedem Unterricht wird der so genannte „Förderunterricht“ als zeitlich und inhaltlich begrenzte Maßnahme der Förderung nahe gelegt.

 Individuelle Förderung im täglichen Unterricht

Individuelle Förderung ist Bestandteil der täglichen Unterrichtsabläufe an unserer Schule. Gemeint ist damit das Lernen in allen Bereichen und Lerngruppen, in den Fächern ebenso wie beim Aufbau von Lernkompetenz oder im Umgang mit traditionellen und neuen Medien.

Grundgedanke ist

  • alle Kinder lernen und arbeiten in unterschiedlichem Tempo
  • sie entwickeln unterschiedliche Stärken zu unterschiedlichen Zeiten
  • ihre Entwicklungen wurden durch sehr unterschiedliche Voraussetzungen beeinflusst
  • ihre Möglichkeiten werden auch heute noch zu unterschiedlichen Zeiten durch unterschiedliche Einwirkungen beeinflusst
  • ihr Lernen verläuft daher nicht gleichmäßig und linear.

Das erfordert eine Unterrichtsgestaltung, die es dem einzelnen Kind ermöglicht, eigene weiterführende Schwerpunkte zu setzen, verschiedene Interessen zu verfolgen, zusätzliche Übungsangebote zu nutzen und nach Bedarf handlungsorientiertes Material einzubeziehen.

In einem solchen Unterricht übernehmen die Kinder Selbstverantwortung für ihr Lernen. Sie lernen, sich selbst einzuschätzen, sind stolz auf ihre Stärken und akzeptieren ihre Schwächen. Beides ist Ansporn zum Weiterlernen.

Die eigene Gestaltung von Lernwegen wird durch offene Unterrichtsformen ermöglicht:

  • eigenverantwortliches Arbeiten nach freier Wahl oder nach Plänen
  • Lernen an Stationen
  • Werkstattlernen
  • Arbeiten an Projekten oder übergreifenden Themen
  • Lernen in Unterrichtsgesprächen
  • partnerschaftliche Unterrichtsformen

Der Werkstattunterricht wird so geplant, dass für einen längeren Zeitraum ein breites Angebot von Lernaufgaben bereitgestellt wird. Dieses Angebot berücksichtigt einerseits Lehrplanvorgaben und andererseits die Breite unterschiedlicher Zugangsmöglichkeiten der Kinder. Die Lernaufgaben ermöglichen sowohl den Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten, als auch den Erwerb von grundlegenden Kompetenzen (Arbeitstechniken, Sozialformen usw.), die für das weitere Lernen wichtig sind.

Die Lehrkraft versteht sich als Organisator/in von Lernprozessen und als individuelle/r Lernbegleiter/in. Sie hat mehr Zeit für die Einzelbetreuung von Schüler/innen. Die eingesetzten Unterrichtswerke, die zugrunde liegenden Konzepte und die vorhandenen Lehr- und Lernmaterialien wurden und werden unter den beschriebenen Aspekten ausgewählt, in den Jahrgangsteams hergestellt und im Hinblick auf ihre Eignung kontinuierlich überprüft und evtl. verändert. Dabei sind traditionelle und neue Medien gleichermaßen wichtig.

In den Klassenräumen trägt die Bereitstellung von differenzierten Unterrichtsmaterialien und die Gestaltung der Lernumgebung den Anforderungen eines solchen Unterrichts Rechnung. Leider verfügen nicht alle Klassenräume über einen Internetanschluss und ausreichend viele Computerarbeitsplätze für die Nutzung der damit verbundenen Selbstlernmöglichkeiten. Eine Verbesserung dieser Situation ist ein wichtiges Anliegen.

Bei der Entwicklung von Förderkonzepten für Kinder mit besonderem Förderbedarf (ADS/ADHS, besondere Begabungen, LRS, Rechenschwäche,….) nehmen wir gerne die Beratung von Fachleuten in Anspruch. Wir können in unserer Stadt auf ein sehr gutes Netzwerk zurückgreifen. Die Fördermaßnahmen haben nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn Schule und Elternhaus, gegebenenfalls unter Einbeziehung von kompetenten Beratern, im Sinne des Kindes zusammen arbeiten. (s. Materialteil Anschriften von Beratungsstellen/Schulpsychologen)

Auf dieser Basis entwickeln wir, im Rahmen unserer Möglichkeiten, ein persönliches Förderkonzept für das jeweilige Kind, in dem die Lernangebote des täglichen Unterrichts so weit wie möglich auf  dessen Bedürfnisse abgestimmt sind.

Die flexible Verweildauer von 1 bis 3 Jahren in der Schuleingangsphase und die Bildung altersgemischter Klassen bietet insgesamt eine bessere Fördersituation für besonders begabte Kinder, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, Kinder mit vergleichbar langsamen Lerntempo, Kinder mit Teilleistungsschwächen und Kinder mit sozialem Förderbedarf (s. Konzept Schuleingangsphase).

Auf die Bedürfnisse begabter Kinder können wir in der Schuleingangsphase flexibel und unkompliziert durch Anreicherung des Lernstoffes und/oder kürzere Verweildauer reagieren. Auch wurde das Überspringen einer Klasse in den darauf folgenden Jahrgängen bereits mehrfach ermöglicht. Dabei sind die pädagogische Begleitung des Kindes sowie die Einbeziehung und Beratung der Eltern besonders wichtig. Wir empfehlen den Eltern in diesen Fällen außerdem eine Beratung durch Fachleute in Anspruch zu nehmen, damit ein genaues Begabungsprofil erstellt werden kann. Dies ist eine wichtige Grundlage für eine gezielte Förderplanung.

Eine gute Gesprächskultur mit Eltern, durch die Beobachtungen schnell und vertrauensvoll ausgetauscht werden können, ist uns sehr wichtig.

Individuelle Förderung

als Prinzip im offenen Ganztag

Veränderte Familienbedingungen erfordern veränderte Betreuungsangebote für Kinder. Die Einrichtung des Offenen Ganztags an unserer Schule war die Konsequenz. Bis zu 130 Kinder können dort betreut werden. Das entspricht vier Gruppen. Lernen im Vormittagsbereich sowie Angebote und Hausaufgaben-Betreuung im Nachmittagsbereich sind miteinander eng verzahnt und werden kontinuierlich aufeinander abgestimmt. Zwischen Leiterin und Erzieher/innen der OGS einerseits und Schulleitung und Kollegium andererseits sind Absprachen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit selbstverständlich. Dazu gehört z.B. auch die gegenseitige Teilnahme an Konferenzen oder die Teilnahme der Schulleitung an Teamsitzungen im Ganztag.

Die durchdachte Gestaltung der Innenräume und des Außengeländes der OGS vermitteln den Kindern eine gemütliche und anregende Atmosphäre. Es stehen vier Gruppenräume zur Verfügung. Diese sind im Sinne des Schulprofils jedoch nicht gruppen- sondern themenbezogen eingerichtet. Sie wurden in jeweils unterschiedlicher Weise so gestaltet, dass allen Kindern vielseitige Beschäftigungsangebote entsprechend ihres individuellen Entwicklungs- und Interessenstandes angeboten werden können.

Die OGS verfügt über

  • einen großen Bereich für kreatives Gestalten
  • Bauteppiche mit Konstruktionsmaterial
  • Tische für Gesellschaftsspiele/geometrische Spiele/Spiele zur Wahrnehmungsförderung
  • Computer
  • Lese- und Spielecken
  • einen Bewegungsraum mit Kletterwand und weiteren Angeboten zur motorischen Förderung

Auf dem großen Außengelände bieten verschiedene große Sport- und Spielgeräte, sowie ein riesiger Sandkasten die unterschiedlichsten Beschäftigung und Bewegungsmöglichkeiten. In einem Aufbewahrungshäuschen stehen weitere Kleinsportgeräte, Roller etc.  zur Verfügung.

Die Kinder können individuell entscheiden, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten. Dadurch werden Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gefördert. Sie erhalten Begleitung und Hilfe durch andere Kinder oder die Erzieher/innen. Arbeitsergebnisse und erstellte Produkte finden Aufmerksamkeit und Würdigung.

Außerschulische Partner bringen sich und ihre Kompetenzen ein. Die Angebote wechseln oder bleiben bei besonderer Akzeptanz auch längerfristig bestehen.

Förderangebote durch Lehrkräfte nach oder statt der Hausaufgaben bieten weitere Wahlmöglichkeiten. Teilweise sind sie verbindlich für einzelne Kinder oder Kindergruppen.

Verantwortung für sich und andere zu übernehmen ist ein wichtiges Ziel und Anliegen bei den Abläufen. Das soziale Miteinander wird z.B. durch das gemeinsame Mittagessen und gegenseitige Hilfe beim Erlernen neuer Techniken oder Spiele gefördert.

Die Klärung von Konflikten ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Die Leiterin des Offenen Ganztags verfügt über eine Ausbildung als Streitschlichterin nach dem Bensberger Mediationsmodell.

 

Individuelle Förderung 

durch Äußere Differenzierung

Vormittags und nachmittags werden Lerngruppen in äußerer Differenzierung gebildet, für Kinder mit besonderem Übungsbedarf bis hin zu Kindern mit besonderen Begabungen und Fähigkeiten:

  • in den 3. und 4. Klassen Förderstunden für Kleingruppen zu aktuellen Unterrichtsinhalten, organisiert in Eigenverantwortung der Lehrkräfte
  • Förderkurse im Rechtschreiben für Kinder der Klassen 2, 3 und 4 auf der Basis des schulischen Rechtschreibkonzeptes
  • Ein Forderkurs für Kinder mit besonderen Begabungen
  • Förderangebote in der OGS im Umfang von 12 Wochenstunden durch Lehrkräfte (Leseförderung, Sportförderung, Kunstangebote, zur motorischen Förderung, zum Knobeln und Experimentieren)
  • Förderangebote in der OGS durch Betreuungspersonal und außerschulische Partner (s. Ganztag).
  • Hausaufgabenbetreuung in der OGS: Aufsicht und Anleitung (keine individuelle Nachhilfe!) durch Betreuer/innen und Lehrkräfte in enger Absprache und Rückmeldung mit dem Lehrpersonal.
  • Leseförderung in der Schulbibliothek (täglich durch zwei oder drei Mütter betreut): Lesen und Ausleihen von Büchern
  • Teilnahme an externen Angeboten (z.B. Zusammenarbeit mit der Kinder-Uni)
  • jährliche Teilnahme an Wettbewerben wie Känguru oder HEUREKA
  • Teamteaching-Stunden unter Einbeziehung von Studenten, Praktikanten und Lehramtsanwärtern.

Die Kompetenz externer Berater/innen z.B. für Einzelfallberatungen oder Fortbildungen wird gerne in Anspruch genommen.

Individuelle Förderung als

Bestandteil des Gesamtkonzepts „Erziehung“

Individuelle Förderung ist eng verbunden mit dem Bereich Erziehung. Daher sind individuelles Lernen und individuelle Förderung ausdrückliche Aspekte unseres umfassenden Erziehungskonzepts, das unter dem Leitsatz steht:

„Leben und Lernen in einer positiven Atmosphäre sind Weg und Ziel unserer Erziehungsarbeit.“

Umgang miteinander

MÄDCHEN- UND JUNGENFÖRDERUNG

Nachhaltiges Lernen nach individuellem Leistungsstand kann nur in einer ruhigen und friedlichen Atmosphäre stattfinden, in der das Unterschiedlich-Sein aller akzeptiert wird und ein zugewandtes Lernklima durch positive Rückmeldungen und Ermutigungen geschaffen wurde. Das Kind muss sich in seinen Eigenheiten in der Schule/Klasse angenommen und gut aufgehoben fühlen.

Das erfordert einen Umgang der Kinder miteinander, der von Respekt vor der Persönlichkeit des anderen geprägt ist. Auch der Umgang mit Konflikten und Gewalt und mit Kindern, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen, muss an diesem Ziel orientiert sein.

Der Aspekt der Jungen- und Mädchenförderung muss besonders bedacht werden. An unserer Schule arbeitet lediglich ein Lehrer. Unsere Jungen brauchten dringend weitere männliche Vorbilder. Wir versuchen bei der Auswahl der AG-Leiter im Ganztag für einen gewissen Ausgleich zu sorgen.

Mädchen- und Jungenförderung  steht in engem Bezug zu unserem Unterricht in Sexualerziehung und zu den Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch.

Zielsetzung ist die Erweiterung sozialer Kompetenzen bei Mädchen und Jungen:

  • bewusste Wahrnehmung von Gefühlen
  • Steigerung des Selbstwertgefühls
  • Stärkung der eigenen Persönlichkeit
  • Bewusstmachung von Rollenklischees
  • Begreifen problematischer Interaktionen
  • Schulung der Kommunikations- und Gesprächsfähigkeit
  • Verbesserung des sozialen Verhaltens und der sozialen Orientierung
  • Ermutigung zur Ausbildung einer individuellen, selbst verantworteten Identität

Im Bereich der Mädchen- und Jungenförderung bieten wir regelmäßig an unserer Schule

  • das Projekt „Mein Körper gehört mir“ (gegen sexuellen Missbrauch) im 3. und 4. Jahrgang,
  • das Selbstbehauptungstraining für Jungen und

das WENDO-Training für Mädchen im 4. Jahrgang,

  • und die Kurse „Stark wie Pippi“ bzw.. „Mut tut gut“ im 2. Jahrgang an.

Die Veranstaltungen werden durch den Förderverein finanziell unterstützt.

Lernatmosphäre

Um eine gute Lernatmosphäre an einer Schule zu schaffen, muss die Gesamtatmosphäre stimmen. Wichtig ist nicht nur ein respektvoller Umgang mit den Schüler/innen. Grundlegend ist auch der vertrauensvolle Umgang der Kolleg/innen miteinander, intensive Teamarbeit, ein gutes Verhältnis zwischen Schulleitung, Kollegium, Betreuungspersonal und die enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Wir nehmen uns Zeit für die Anliegen von Schülern und Eltern und für den Austausch untereinander.

Individuelle Förderung

auf der Grundlage

von Beobachtung und Diagnostik

Um angemessene Lern- und Förderangebote bereitstellen zu können und die Lernprozesse der Kinder kompetent begleiten zu können, ist eine richtige Einschätzung ihrer Potentiale und Leistungsstände ebenso wichtig wie die Berücksichtigung von Entwicklungsverzögerungen und Lernschwierigkeiten.

Beobachtungs- und Diagnosekompetenz waren wiederholt Gegenstand von gemeinsamen Gesprächen auf Konferenzen und in Lehrerfortbildungen. Sie sind auch in Zukunft ein wichtiges Thema.

  • Schuleingangsdiagnostik:

Der Eingangsdiagnostik kommt besondere Bedeutung zu. Alle Kinder sollen von Anfang an die richtigen Lernangebote und Förderungen erhalten. Das beinhaltet die gezielte Ermittlung der Lernausgangslage.

Konkrete Maßnahmen zur Beobachtung und Diagnose vor Schuleintritt und in den ersten Schulwochen:

  • Gespräche und Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten vor Schulanfang und im weiteren Verlauf (Austausch, Vernetzung der Leitungen)
  • Sprachstandsfeststellung DELFIN4 Stufe 2
  • Absprachen zur vorschulischen Sprachförderung mit den Eltern und der KITA
  • Diagnostisches Aufnahmeverfahren
  • Unterrichtsspiele im mit gezielter Beobachtung / Dokumentation der Ergebnisse / Elterngespräche
  • Einladung der Schulanfänger in die künftigen Klassenverbände vor den Sommerferien
  • gezielte Beobachtungen während der ersten Unterrichtswochen
  • Durchführung der Eingangsdiagnostik zur Feststellung der Lernausgangslage in verschiedenen Lernbereichen bis zu den Herbstferien – Auswertung der Ergebnisse / Elterngespräche
  • Auswertung von Arbeitsplänen und Pässen
  • Austausch in den Teamsitzungen
  • Austausch mit den Mitarbeiter/innen des Offenen Ganztags
  • Beobachtung und Diagnostik im weiteren Lernverlauf und in den nächsten Schuljahren:

Es ist uns wichtig, Lernprozess und Leistungsstand eines Kindes nicht defizitorientiert zu beobachten und beurteilen, sondern den aktuellen Könnens- und Wissensstandes bewertungsneutral festzustellen und dann, wenn nötig, über weitere Maßnahmen zur Förderung zu entscheiden. Auch die Leistungsbeschreibungen gegenüber den Eltern oder in Zeugnissen werden so weit wie möglich in diesem Sinne verfasst.

Besonders gute Fortschritte eines Kindes sollen herausfordern zu verstärkten Anstrengungen und besonderen Angeboten, vielleicht auch zu strukturellen Veränderungen wie beispielsweise einer Vorversetzung.

Konkrete Maßnahmen zur Beobachtung und Diagnose sind:

  • Beobachtungen während des Unterrichts
  • Auswertung von Arbeitsergebnissen
  • Auswertung von Arbeitsplänen, Pässen, …
  • Leistungsüberprüfungen mit und ohne Noten
  • Durchführung und Auswertung der Diagnosediktate zum Rechtschreibvermögen nach festgelegtem Zeit- und Auswertungsraster
  • Durchführung und Auswertung der Vergleichsarbeiten in Klasse 3 /
  • Evaluation der Ergebnisse / Rückschlüsse auf Stärken und Schwächen des Unterrichts / Vereinbarungen für weiteres Vorgehen
  • Durchführung abgesprochener Parallelarbeiten in den einzelnen Jahrgangsstufen
  • Austausch der Beobachtungen aller Kolleg/innen einer Klasse
  • Austausch in den Teams der Jahrgangsstufen- und Fachkonferenzen
  • Austausch mit den Mitarbeiter/innen des Offenen Ganztags
  • weitere Dokumentationen der Lehrkräfte
  • Münsteraner Screening (LRS) und Kalkulie (Rechenschwäche)

Durch fortlaufende Beobachtungen oder kollegiale Gespräche, Gespräche mit Fachleuten, durch aktuelle Ergebnisse oder Fortschritte werden die pädagogischen Maßnahmen überdacht, angepasst oder auch ein Perspektivenwechsel vorgenommen.

Individuelle Förderung als Bereich

kontinuierlicher Evaluation und Planung

Individuelle Förderung als fester Bestandteil aller Fächer und Vorhaben ist häufig Gegenstand von gemeinsamen Evaluationsgesprächen in Jahrgangsstufen- oder Gesamtkonferenzen und in Gesprächen mit Eltern und Kindern.

Evaluationsverfahren wie schriftliche Abfragen bei Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Offenem Ganztag wurden bisher immer wieder punktuell durchgeführt (Eltern- und Kinderabfragen in der OGS, Kollegiumsabfrage zur Lehrergesundheit, Kommunikationsstrukturen, Evaluation des Schulkonzeptes..), sollen aber noch verstärkter in den Blick genommen werden. Dabei kamen sowohl normierte Evaluationsverfahren (QOPSOQ) von Student, der AWO oder dem Kollegium  erstellte Abfragen zum Einsatz. Bezüglich des Schullebens wurden Eltern im Rahmen der Mitwirkungsgremien immer wieder um konstruktiv-kritische Rückmeldungen gebeten und viel Zeit in persönliche Gespräche, sowohl auf Klassenleitungs- als auch auf Schulleitungsebene, investiert. Elternbesuche im Unterricht ermöglichten direkten Kontakt und die unmittelbare Beantwortung und Klärung von Fragen und Unsicherheiten.

Die Beurteilung und Bewertung von Schülerergebnissen, die aus individualisiertem Lernen entstehen, wird im Rahmen der weiteren Überarbeitung des schuleigenen Curriculums ein wichtiges Thema sein. Hier ist es nicht immer einfach, gesetzliche Vorgaben und von uns als sinnvoll empfundenes Lernen und Beurteilen zur Deckung zu bringen.

Die Evaluation der Ergebnisse aus den Vergleichsarbeiten in Klasse 3 ermöglicht Rückschlüsse auf Stärken und Schwächen, zu unserem Konzept, im Klassenvergleich, zur Arbeit der einzelnen Kolleg/innen. Wir greifen Stärken einzelner auf und nutzen sie für unsere Entwicklung. Schwächen werden analysiert und Konsequenzen daraus gezogen. So führten vor einigen Jahren die unbefriedigenden Ergebnisse im Bereich „Raum und Form“ und „Daten und Häufigkeiten“ zu Gesprächen innerhalb des Kollegiums, verstärkter Gewichtung in den Klassen und Erstellung einer Materialsammlung zu diesen Bereichen.

Wir sind im intensiven Gespräch mit den einzelnen Eltern und den Elterngremien. Ziele, Ergebnisse oder Probleme müssen auch hier zeitnah betrachtet und bewertet werden, eventuell Veränderungen abgesprochen und umgesetzt werden. Wir freuen uns darüber, dass unser Förderverein uns bei der Ausstattung der Schule und des Schulgeländes unterstützt. Ein reges Schulleben mit Festen, Projekten u.v.m. ist wichtige Grundlage der gemeinsamen Anstrengungen. Auch sie werden ständig evaluiert und nach Bedarf verändert.

[1] vgl. Bildungsportal des Schulministeriums NRW