Schulprogramm

Mathematik

Vorgaben

 „Der Mathematikunterricht der Grundschule greift die frühen mathematischen Alltagserfahrungen der Kinder auf, vertieft und erweitert sie und entwickelt daraus grundlegende mathematische Kompetenzen.“[1]

Zentrale Leitideen des Mathematikunterrichtes sind:

  • das entdeckende Lernen

Mathematiklernen ist ein konstruktiver, entdeckender Prozess. Fehler gehören zum Lernen. Sie sind häufig Konstruktionsversuche auf der Basis vernünftiger Überlegungen und liefern wertvolle Einsichten in die Denkweisen der Schülerinnen und Schüler.

  • das beziehungsreiche Üben

Es dient der Geläufigkeit und Beweglichkeit. Es sichert, vernetzt und vertieft vorhandenes Wissen und Können und fördert Einsicht in Gesetzmäßigkeiten und Beziehungen.

  • der Einsatz ergiebiger Aufgaben

Diese haben eine zentrale Bedeutung für den Unterricht. Sie beinhalten Fragestellungen auf unterschiedlichem Niveau, und ermöglichen verschiedene Lösungswege.

  • die Vernetzung verschiedener Darstellungsformen

Mathematische Begriffe und Operationen können durch Handlungen mit Material, durch Bilder, Sprache und mathematische Symbole dargestellt werden. Die verschiedenen Darstellungen stellen eine wichtige Lernhilfe dar.

  • Anwendungsorientierung

Mathematische Vorerfahrungen werden in Situationen der Lebenswelt aufgegriffen und weiter entwickelt. Einsichten über die Realität werden mit Hilfe mathematischer Methoden gewonnen und vertieft.

  • Strukturorientierung

Mathematik besteht häufig im Finden, Beschreiben und Begründen von Mustern. Gesetze und Beziehungen werden aufgedeckt – Phänomene aus der Welt der Zahlen, Formen und Größen strukturiert.[2]

Damit alle Schülerinnen und Schüler tragfähige Grundlagen für weiteres Lernen erwerben können, geht der Mathematikunterricht von ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen aus und wird ihnen durch Lernumgebungen gerecht, die eigene Lernwege ermöglichen.

Das Lernen auf eigenen Wegen wird durch das Lernen voneinander ergänzt. Der Austausch über individuelle Vorgehensweisen in Gruppen und im Klassenverband dient der Verständigung und dem Erwerb von Lernstrategien. Aufgaben unterschiedlichen Anforderungsniveaus werden den unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder gerecht und unterstützen das individuelle Lernen.

UMSETZUNG

 Im Hinblick auf die Einrichtung jahrgangsgemischter Klassen haben wir das mathematische Konzept, entsprechend angepasst.

Ausgehend vom Standpunkt der Mathematikdidaktik muss beachtet werden, dass zu den Wesensmerkmalen der Mathematik die hierarchische Struktur der Lerninhalte gehört.

Zielgerichtete Lernprozesse können nur unter Beachtung dieser Struktur konzipiert werden. Die Fachstruktur bietet zwar viele Freiheiten, die für aktiv- entdeckendes Lernen genutzt werden können, aber ohne bestimmte Zahl- und Operationsvorstellungen kann man nicht verständnisvoll rechnen. Alle Kinder müssen diese hierarchische Struktur durchlaufen, können dies aber unterschiedlich schnell schaffen.

Mathematikunterricht in jahrgangsgemischten Klassen erfordert daher zwingend die parallele Betreuung verschiedener Lerngruppen, die sich an verschiedenen Stellen des Curriculums befinden.

Angesichts der schulischen Randbedingungen ergeben sich daraus erhebliche Anforderungen an das Klassenmanagement.

Wir haben uns entschieden mit dem Unterrichtswerk „Flex und Flo“ vom Diesterweg-Verlag zu arbeiten.

Dieses pädagogische Konzept unterstützt

  • die parallele Betreuung von mehr als einer Lerngruppe,
  • den Austausch zwischen verschiedenen Lerngruppen und auch

den Übergang von einer Lerngruppe zu einer anderen.

  • das selbstständige Arbeiten sowie das Lernen auf eigenen Wegen und im eigenen Lerntempo – für einen differenzierten Mathematikunterricht.
  • das Arbeiten auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus.
  • durch Diagnose- und Fördermaterialien die individuellen Lernfortschritte zu erfassen  und die Kinder individuell zu fördern.

Die Kinder werden angeleitet, soweit wie möglich alleine und in Gruppen selbstständig zu arbeiten. Während eine Gruppe für sich arbeitet, kann sich die Lehrkraft einer anderen Gruppe zuwenden.

Das Unterrichtswerk bietet

  • eine spiralige Entfaltung prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen,
  • eine transparente Gliederung der arithmetischen Lerninhalte in thematische Blöcke,
  • wiederkehrende Übungsformate,
  • wiederkehrende Themen,
  • ständige Nutzung weniger grundlegender Anschauungsmittel und Sprechweisen, usw.
  • die Arbeit mit Wortspeichern.

Diese Werke beinhalten Lernangebote, die von jedem Kind einer Gruppe seinen individuellen Voraussetzungen entsprechend wahrgenommen werden können. Kinder, die sich auf verschiedenen Niveaus befinden, können daher gleichwohl an gemeinsamen Themen arbeiten. Auch heterogene Lerngruppen lassen sich auf diese Weise zusammenhalten.[3]

Kinder mit einer besonderen Begabung nehmen ebenso wie Kinder mit einer Rechenschwäche nach Absprache mit den Eltern an einem zusätzlichen Förderprogramm teil.

[1] vgl. KMK Bildungsstandards Mathematik

[2] vgl. Lehrplan Mathematik, Ausgabe 2008, Kapitel1

[3] vgl. G. Müller, E. Wittmann in: Mathematikunterricht in jahrgangsgemischten Klassen!?,

Klett-Verlag 2004