Schulprogramm

Förderung der Lernentwicklung

Vorgaben

„Die Aufgabe der Grundschule ist es, individuelles und gemeinsames Lernen anzuregen, zu unterstützen und zu fördern. (……) Der Unterricht knüpft konsequent an das vorhandene Wissen und Können der Kinder an. (…) Der Unterricht fördert die Fähigkeit und die Bereitschaft, das eigene Lernen bewusst und zielgerecht zu gestalten und mit anderen zusammenzuarbeiten. (…..) Die  Lehrkräfte legen deshalb Wert auf eigenständiges und selbstverantwortliches Lernen. Bezogen auf die Lernentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler bietet der Unterricht sowohl Gelegenheit zum Lernen in angeleiteter Form  als auch in offenen Lernformen, in denen Kinder selbst planen, entdecken, erkunden, untersuchen, (…). In diesen Zusammenhang gehört auch die Arbeit nach einem Wochenplan, die Freie Arbeit, sowie Formen der Projektarbeit (…).[1]

Umsetzung

Dem Anspruch auf einen Unterricht, der individualisiertes, selbst gesteuertes Lernen konsequent berücksichtigt, werden wir an unserer Schule durch Freie Arbeit in Form von Tages- oder Wochenpläne, Lernen an Stationen oder Werkstattunterricht gerecht (s. Materialteil „Offene Unterrichtsformen“).

Werkstattunterricht

Der Werkstattunterricht ist eine Form der themenbezogenen „Freien Arbeit“, die ein weitestgehend individualisierendes und differenzierendes Lernen ermöglicht, ohne dadurch in die Beliebigkeit abzugleiten. Im Werkstattunterricht werden in der Regel zu einem Oberthema Lernangebote zusammengestellt, die den gesamten Fächerkanon der Grundschule abdecken können.

Der Schwerpunkt liegt vermehrt im Bereich „Sachunterricht“, in den Inhalte der anderen Fächer einfließen. Da die Werkstattarbeit in der Regel losgelöst ist von Lehrwerken der einzelnen Fächer, achten wir darauf, dass bei den selbst erstellten Aufgaben die Inhalte der Lehrpläne berücksichtigt werden.

In der Regel ist eine Werkstatt für mehrere Wochen geplant; es kommt aber auch vor, dass eine Werkstatt schon nach zwei Wochen erarbeitet ist oder dass sie auf vier Wochen verlängert werden muss. Keinesfalls sollte man an dem vorab geplanten Zeitraum unbedingt festhalten wollen, sondern flexibel auf die Situation reagieren und auf die Zeitbedürfnisse der Kinder eingehen.

Die Lernangebote des Werkstattunterrichtes…

  • decken den Fächerkanon der Grundschule weitestgehend ab,
  • ermöglichen die verschiedenen Sozialformen der Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit,
  • können ohne Lehrerhilfe bearbeitet und kontrolliert werden – Expertenkinder geben Hilfe,
  • können (möglichst) in verschiedenen Schwierigkeitsgraden bearbeitet werden,
  • enthalten nicht immer alle zur Lösung notwendigen Materialien und Informationen, so dass diese selbstständig von den Schülerinnen und Schülern organisiert werden müssen,
  • sind auf den aktuellen Leistungsstand und die Bedürfnisse der jeweiligen Klassen zugeschnitten.

 Kontrollformen bei der Werkstattarbeit

Weitestgehend frei und selbst bestimmt zu arbeiten, bedeutet nicht, „unkontrolliert“ zu arbeiten. Im Werkstattunterricht werden Arbeitsergebnisse und Lernfortschritte kontrolliert und dokumentiert.

Es gibt zwei Kontrollebenen:

  • die Ebene der Selbstkontrolle während der Arbeit in der Werkstatt und
  • die Ebene der Lehrerkontrolle im Anschluss an eine Werkstatt.

Beide Kontrollebenen beziehen sich auf die Eintragungen der Schüler in einen Werkstattplan.

Tages- oder Wochenpläne

Die Schülerinnen und Schüler bekommen ein individuelles Aufgabenpensum, das sie in einem vorgeschriebenen Zeitraum erledigen sollen. Die Reihenfolge ist dabei frei wählbar.

Diese Art des Arbeitens bezieht die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler mit ein und regt die Eigenaktivität dieser an. Das Lern-, Arbeits- und Kommunikationsverhalten sind dabei selbst gesteuert.

Stationenlernen

Auch diese Methode eignet sich sehr gut, wenn es um offenen, schüleraktivierten oder handlungsorientierten Unterricht, um selbstgesteuertes oder individuelles Lernen oder den Umgang mit heterogenen Lerngruppen geht.

Das Stationenlernen gliedert sich in drei Phasen:

  1. Einführung der Methode und des Themas
  2. Die Arbeit an den Stationen
  3. Eine Zusammenführung der Arbeiten zum Abschluss der Stationenlernen – Einheit

In der Regel gibt es beim Stationenlernen folgende Stationen:

  • Pflichtstationen, die die Grundkenntnisse abdecken
  • Wahlstationen mit ergänzenden und vertiefenden Aufgaben
  • Pufferstationen zur Vermeidung von Staus
  • Kontrollstationen

 

[1]             vgl. Richtlinien für die Grundschule in NRW, Ausgabe 2008, Kapitel 4.4